Stellen Sie sich vor, was Sie sich gar nicht vorstellen wollen Teil 2 oder was passiert, wenn mir was passiert?
Es muss ja nicht gleich der Tod sein. Siehe Artikel: Stellen Sie sich etwas vor, was Sie sich gar nicht vorstellen wollen
Was ist, wenn ich heute Abend nicht mehr nach Hause komme? Niemand kann in die Zukunft schauen. Manche Dinge sind unvermeidbar wie das älter werden. Manche wünschen wir uns nicht: Krankheit oder Pflege. Wir Menschen haben die leichte Tendenz, unangenehme Dinge auszublenden…zu ignorieren. „Das betrifft mich nicht.“ „Ich bin doch kerngesund.“
Ich lasse mich jetzt kurz auf ein Gedankenspiel ein, meine Angehörigen werden es mir danken.
Ein Unfall, ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall…verfrachten mich ins Krankenhaus. Ich bin nicht mehr ansprechbar. Was passiert? Meine Familie wird umgehend benachrichtigt (meinen Personalausweis trage ich immer bei mir). Aufgeregt und verängstigt rasen sie in die Klinik. Mein Mann ist so aufgelöst, dass er keinen klaren Gedanken fassen kann. Unsere beiden Kinder hat er an der Hand und versucht sie zu trösten, wo es für ihn doch selbst keinen Trost gibt. Die Ärzte fragen nach einer Patientenverfügung. Die Patientenverfügung kommt zum Tragen, wenn ich in einer lebensbedrohlichen Situation bin und meinen Willen nicht mehr äußern kann.
Mein Mann ruft: „Das kann doch nicht sein. Sie war doch heute Morgen topfit.“
Eine Patientenverfügung habe ich nicht.
Jetzt muss mein Mann ran und überlegen, was ich in dieser Situation gewollt haben könnte. Hoffentlich weiß er, was ich gewollt hätte. Hoffentlich handelt er auch in meinem Sinne. Ist die Entscheidung meines Mannes die richtige? Was werden meine Eltern von seiner Entscheidung halten, was meine Brüder, was meine weiteren Verwandten, meine Freunde…?
Es gibt so viele Meinungen/Gefühle wie es Gehirne gibt. Dass da nicht alle EINER Meinung sind, ist klar, oder? Wie wird sich mein Mann jetzt fühlen? Wie wird er sich fühlen, wenn er entschieden hat? Wie wird er sich 10 Jahre später fühlen? Wird da immer wieder der Zweifel an ihm nagen, ob er die richtige Entscheidung getroffen hat? Oder ist alles ganz klar und eindeutig? „Was wäre, wenn…?“
Mein Mann möchte genau wissen, was Sache ist. Der Arzt fragt nach der Vollmacht.
Eine Vorsorgevollmacht haben wir nicht erstellt. „Ich bin doch der Ehemann.“ „Das zählt nicht!“ antwortet ihm der Arzt. Oh nein. Ich hoffe, der Arzt hat Erbarmen und gibt ihm trotz Schweigepflicht Auskunft über meinen Gesundheitszustand.
Es kommt wie es leider kommen muss…Die Ehegatten können nicht füreinander entscheiden. Sie sind ja bereits volljährig. Alles andere wäre eine Entmündigung. Der Arzt benachrichtigt die Behörden. Das Betreuungsgericht setzt einen Betreuer ein. Dieser bestimmt über meine Finanzen, über meine Gesundheit, über meinen Aufenthaltsort. Betreuer könnte auch der Ehegatte sein. Dann ist er vor dem Gesetz aber ein Fremder und muss auch so handeln: Ausgaben müssen beantragt werden. Über jede Ausgabe muss Rechenschaft abgelegt werden. Das ist schwer zu verstehen.
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Zum Glück haben wir uns jeweils Bankvollmachten erteilt.
Sonst könnte das ja echt böse ausgehen. Puh, wenigstens eine Sache wird dann ja laufen, nämlich die Finanzen. Was ich nicht bedacht hatte, ist dass der Betreuer nur mein Wohl und Wehe im Blick hat. Dazu ist er nämlich gesetzlich verpflichtet. Er kassiert die Bankvollmacht ein, und mein Mann kommt nicht mehr ans Geld ran. Katastrophe. Wir wollten doch ein neues Auto kaufen. Das Geld dafür ist auf meinem Konto. Autokauf adé. Schauen Sie sich diesen Film an: https://youtu.be/L_7XE6YWrh8?list=PLIn2zEcs3k2NRoveeoh-PZiiPUHDW-Yih
Immerhin erhält mein Mann jetzt ein Taschengeld, von dem der Lebensunterhalt zu bestreiten ist. Die Kinder sind vormittags in der Schule, das ist gut. Mein Mann wollte sowieso demnächst Teilzeit arbeiten. Dann sucht er sich eben schon früher einen Job. Vielleicht doch ein paar Stunden mehr? Geht das überhaupt? Mein Mann ist jetzt ziemlich am Rotieren: Kinder und Haushalt versorgen, Job suchen, zwischen der Klinik und dem Zuhause hin- und herfahren, Behördengänge, Zweifel, Mutlosigkeit, Verzweiflung, Überforderung… Ich möchte nicht mit ihm tauschen. Ich liege hier warm, ruhig und trocken, auch wenn ich das nicht merke/weiß, und um mich herum in meiner Familie ist das Chaos ausgebrochen. Eine Welt bricht zusammen. Die Kinder kommen mit der Situation schlecht klar. Wie sollen sie auch gut klar kommen, wenn mein Mann das schon nicht packt. Schön wäre es, wenn mein Mann mehr auf die Kinder eingehen könnte. Leider hat er einfach zu viel um die Ohren und schreit die Kinder auch mal an. Das Chaos wird größer. Meine Eltern helfen, wo sie können, sind aber auch noch berufstätig. Meine Schwiegereltern wohnen zu weit entfernt, als dass sie ihren Sohn dauerhaft unterstützen könnten.
Die Bank schreibt uns an, dass das Hausdarlehen ausläuft und verlängert werden müsste. Die Unterschrift meines Mannes unter den Antrag ist schnell gesetzt. Die Behördenlauferei, um meine Unterschrift darunter zu bekommen, ist haarsträubend. Anträge sind zu stellen und werden geprüft. Meine Güte, warum dauert das denn so lange? Bloß nicht, dass jetzt unter Druck auch noch das Haus verkauft werden muss…Das kann ja nur nach hinten losgehen. Außerdem muss auch da der Betreuer zustimmen.
Noch landet die Berufsunfähigkeitsrente auf meinem Konto, auf das ja nur der Betreuer Zugriff hat. Wie soll das bloß alles bezahlt werden? Die Eltern/Schwiegereltern können ein bisschen beisteuern, aber benötigen ihr Geld natürlich auch selbst. Tropfen auf heiße Steine… Die Fahrten zur Klinik kosten auch. Zum Glück fährt das alte Auto wenigstens noch.
Mein Mann kommt in die Klinik, um mich zu besuchen. Auf dem Gang begegnet ihm der Arzt: „Gut, dass ich Sie treffe. Ihre Frau ist jetzt ja schon eine ganze Weile bei uns. Länger geht nicht. Ich habe schon mit dem Betreuer geklärt, dass Ihre Frau zeitnah in ein Pflegeheim verlegt werden muss. Er hat bereits alle Unterlagen darüber.“ Mein Mann ist wie vor dem Kopf gestoßen. Aber klar, der Betreuer hat die Vollmachten…, deshalb wird auch alles mit ihm besprochen und nicht mit dem Ehegatten.
Ich ein Pflegefall. Mein Mann hat (noch) keinen Job, und wenn er einen hat, wird er nicht so viel verdienen, dass er noch was zur Pflege dazubezahlen muss. Vielleicht meine Eltern? Wir haben ja die gemeinsame Immobilie. Da wird dann einfach eine Grundschuld auf meinen hälftigen Anteil eingetragen. Schon ist das mit den Pflegekosten geritzt – jedenfalls eine Zeitlang. Und die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt auch noch. Reicht zwar nicht…Dumm nur, dass die bereits mit 60 Jahren endet. Und dann? Eine Pflegezusatzversicherung habe ich nicht. Ich hätte mir schon gerne das Heim selbst ausgesucht. Mit jemand anderem auf dem Zimmer liegen? Auf gar keinen Fall. Das geht gar nicht. Wer das Geld hat, hat die Macht. Das bin nicht ich.
Ich habe kein Testament.
Wenn ich sterbe, bilden mein Mann und meine beiden Kinder eine Erbengemeinschaft. Mein Mann kann damit noch nicht einmal alleine über die Immobilie entscheiden. Da wir keine Sorgerechtsverfügung haben, ist für das Erbe der Kinder ein Betreuer mit an Bord. Schwierig, schwierig.
Das alles sind keine Routinegeschichten. Niemand hat hier Erfahrung. Wie auch? Das trifft uns i.d.R. höchstens einmal im Leben. Totaler Blackout. Nur dass das Drücken des „Resetknopfes“ nicht hilft. Es wäre aber schön, wenn meine Familie zumindest eine „externe Festplatte“ hätte, auf der alles hinterlegt ist für den Fall der Fälle.
Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Sorgerechtsverfügung, Testament.
Was ist mit meinen ganzen Onlinedaten, Passwörtern, Abos? Da muss mein Mann jetzt in den Ordnern wühlen. Einiges ist nur in meinem Kopf. Da kommt keiner mehr ran. Was ist mit meinen Versicherungen? Unser Versicherungsmakler hat zwar Unterlagen, aber er kennt natürlich nur die Verträge, die wir bei ihm haben. Anhand alter Kontoauszüge, unsortierter Ablagen und diverser Ordner kann mein Mann sich jetzt durchwühlen. Das kostet richtig viel Zeit. Einen Job hat er auch noch nicht, die tägliche Fahrerei in die Klinik kostet neben Geld natürlich auch Zeit und Nerven, die Kinder brauchen mehr Aufmerksamkeit als sonst…. Der Tag hat nur 24 Stunden. Immer wieder kreisen seine Gedanken: „Hätten wir doch nur…“ Meinem Mann wächst alles über den Kopf.
Wie schön wäre es, wenn wir alles für diesen Fall geregelt hätten: Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Sorgerechtsverfügung, Testament, aktuelle Versicherungsunterlagen, Konten, Ausweise, Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, Abos, Onlinedaten, KFZ-Scheine…
Diese Daten 24 h am Tag 365/366 Tage im Jahr verfügbar zu haben, schafft im Fall der Fälle Freiräume für die dann wirklich wichtigen Dinge.
Das Gute ist: Genau diese Möglichkeit gibt es! Rufen Sie Claudia Möller an unter 0163/8086510 oder schicken Sie ihr eine Mail. cm@finesurance.de.
Diese Dinge packe ich jetzt an. Natürlich gehe ich davon aus, dass mir das da oben nicht passiert, aber was wenn doch???? Wenn der total unwahrscheinliche Fall eintritt? Eins ist sicher, sterben werde ich auf jeden Fall – früher oder später (hoffentlich erst später). Dann habe ich für den Fall wenigstens bestmöglich vorgesorgt. Mein Mann muss sich nicht durch einen Berg von Unterlagen wühlen. Rätseln, was aktuell ist, was überholt. Ich weiß wie es ist, wenn ich selber was verlegt habe und auf der Suche bin. Das ist bereits zum Haareraufen. Wie wird es erst in einer wirklich wichtigen Situation wie der oben geschilderten sein? Ich mag gar nicht darüber nachdenken. Aber regeln muss ich es. Das ist etwas, was ich Niemandem, aber auch wirklich Niemandem zumuten kann! Das regele ich jetzt sofort. Unterstützung ist nur einen Telefonanruf entfernt.
Erste Informationen unter www.generationenberaterin.de.
Artikel vom 22.09.2015