Und täglich grüßt das Murmeltier…


Diesmal das Thema Pflege, bzw. Reform der Reform der Reform der Reform der…. Pfui Claudia, das wissen wir doch: Kaum was Neues am Himmel, schon wird es reformiert…

Dieses Mal wurden mal nicht nur die Zahlen korrigiert, sondern aus Stufen wurden Grade gemacht, ähnlich wie 2004 bei der Altersvorsorge Säulen zu Schichten wurden.

Hier die Inhalte als Übersicht:

 

Häh, was sollen denn diese ganzen Pfeile? Es soll kein bereits Pflegebedürftiger schlechter gestellt werden, „als es ihm jetzt schon geht“. Beispiel: Pflegestufe I wird dadurch zu Pflegegrad 2. Kommt noch eine „Demenz“ hinzu, verbessert sich die Leistung nochmals. Sie sehen, ambulant wird in den unteren Bereichen stark gefördert, der Rest…

Es geht ab 2017 nicht mehr nach dem erforderlichen Aufwand in Minuten. Einmal durchgetaktet… , entwürdigend. Das ist doch toll, dachte ich, bis ich mehr erfuhr: Ab 2017 geht es darum, was der Pflegebedürftige noch kann, welche Fähigkeiten er hat. Kann er oder kann er nicht? Dafür gibt es dann Punkte und diese werden gewichtet. Wonach? Ähm, ja, „Rate mal mit Rosenthal“ oder „Wirf mal ne Münze“ oder „Gib mal her die Glasklarkugel.“

Noch ein Novum: Für die Pflegegrade 2-5 gilt ein einheitlicher Eigenanteil in vollstationären Einrichtungen. Der Eigenanteil steigt nicht mehr mit zunehmender Pflegebedürftigkeit. Das wird vermutlich die unteren Pflegegrade verteuern. Diese werden dann vielleicht länger zu Hause gepflegt. Vielleicht ein politisch gewünschtes Szenario?

Wenn Sie sagen: „Ätsch bätsch, das betrifft mich nicht.“, sage ich nicht: „Ätsch bätsch“, sondern hoffe einfach für Sie, dass das stimmt. Denn statistisch gesehen werden jeder 2. Mann und zwei von drei Frauen pflegebedürftig. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass wir alle sooo alt werden. Da tut sich gleich die nächste Baustelle auf, aber lassen wir diese. Nun ist Biologie keine Mathematik, und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Wenn Sie nicht das Risiko der Hoffnung eingehen wollen, wenden Sie sich gerne an mich: Claudia Möller

Artikel vom 06.10.2016