Unfallversicherung statt BU-Versicherung?


Unfallversicherung statt BU-Versicherung?

Bei der Antwort auf die Frage, ob eine Unfallversicherung oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoller ist, geht es nicht mal eben um 4 Buchstaben zu viel wie in diesem Video/Artikel: http://blog.finesurance.de/achtung-vier-buchstaben-zu-viel/.

Aber gemeint ist genau das gleiche. Nämlich etwas völlig anderes. Eine Unfallversicherung unterscheidet sich grundlegend von einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Eine Unfallversicherung zahlt nämlich eine Einmalzahlung und/oder eine Rente, wenn man aufgrund eines Unfalls invalide wird. Die Einmalzahlung erhält man bereits anteilig ab 1% Invalidität, die Rente erst ab 50%. Achtung: Hierbei geht es nur um die Unfallinvalidität. Die Berufsunfähigkeitsversicherung hingegen zahlt Ihnen eine Rente, wenn Sie aus gesundheitlichen Gründen zu 50% berufsunfähig sind. Diese Berufsunfähigkeit kann auch aufgrund eines Unfalles zustande kommen, muss aber nicht. Viel häufiger ist doch eine Krankheit. Jeder kennt einen, der an einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder einer Krebserkrankung leidet. Ersteres könnte ursächlich durch einen Unfall zustande kommen, muss aber nicht. Von der Unfallversicherung gibt’s dann kein Geld (war ja kein Unfall), von der Berufsunfähigkeitsversicherung schon, wenn BU vorliegt.

Eine vorliegende Berufsunfähigkeit heißt nicht, berufsunfähig bis ans Lebensende zu sein. Ein Herzinfarktpatient wird rehabilitiert, ein Schlaganfall, eine Krebserkrankung ist häufig auch heilbar.

Die Wahrscheinlichkeit aufgrund eines Unfalles berufsunfähig zu werden ist gelinde gesagt so groß wie ein Fliegenschiss. Sie liegt bei 10%. In allen anderen Fällen sind Krankheiten schuld. Allen voran psychische und Wirbelsäulenerkrankungen. Wieviel entspannter ist es dann doch, wenn ich weiß, ich sehe Geld von der Versicherung, wenn ich aus gesundheitlichen Gründen zu 50% berufsunfähig bin. Auf einen Unfall kann man warten, bis man schwarz wird…

Der Umfang spricht also eher für eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Und der Beitrag? Immer wieder höre ich: „Frau Möller, der Beitrag für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist so hoch. Das ist mir einfach zu viel Geld. Ich mache lieber eine Unfallversicherung.“

Ein 39-jähriger Informatiker zahlt für eine leistungsstarke 1000€ BU-Rente bis 67 Jahre mit Beitrags- und 2% Leistungsdynamik 65€ netto monatlich. Eine Unfallrente kostet knapp 14€ monatlich. Damit hätten Sie 10% abgesichert. Das heißt also im Klartext, eine 100% Absicherung wäre Ihnen 140€ monatlich wert. Ja, aber eine 100% Absicherung kostet doch nur 65€ monatlich und keine 140€. Warum machen Sie denn nicht das, wo Sie mehr kriegen fürs Geld? Wir Deutschen sind doch eigentlich echte Sparfüchse. In Insiderkreisen wird gemunkelt, dass sich Versicherer mit den Unfallversicherungen „gesund stoßen“.  Im Übrigen habe ich noch bei keinem Kunden eine Unfallrente mit 2%iger Leistungsdynamik gesehen. I.d.R. gibt es eine Invaliditätssumme von 100.000€ mit 300% Progression. Kostenpunkt: gut 11€ monatlich. Da ist dann gar keine Rente abgesichert…. Wenn der Daumen ab wäre, bekämen Sie 20% von den 100.000€ = 20.000€. Arg weit kämen Sie damit nicht. Und wie wahrscheinlich ist es, dass Sie sich den Daumen absäbeln?

Übrigens: Als junger Student oder Azubi bekommen Sie bereits für 20€ monatlich einen guten BU-Schutz als Einsteigervariante und können den Versicherungsschutz später sogar ohne erneute Gesundheitsfragen erhöhen.

Der Preis spricht somit also erst recht für eine Berufsunfähigkeitsversicherung! Das Argument, die Berufsunfähigkeitsversicherung sei so teuer, ist also reine Makulatur.

Eine Unfallversicherung kann aber durchaus Sinn machen: z.B.: als Ergänzung zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Kunden mit Vollkaskomentalität oder wenn Sie aufgrund von Vorerkrankungen keine Berufsunfähigkeitsversicherung mehr bekommen. Entscheidend ist wie immer im Leben der Einzelfall.

Mehr Informationen bekommen Sie bei mir: www.finesurance.de.

Artikel vom 17.07.2014